Bericht 11

 

Donnerstag, 18.11.

Nachdem alle Argentinier, mit denen wir bis jetzt gesprochen haben von San Carlos de Bariloche schwärmen, werden wir die 150km Richtung Norden (eigentlich sind wir ja in Richtung Süden unterwegs) in Angriff nehmen. Der Weg führt uns an El Bolson vorbei, das laut Reiseführer das argentinische Hippiparadies sein soll. Heute ist zudem noch „Künstlermarkt“. Der entpuppt sich als Schmuck-, Töpfer- und Strick- bzw. Häkelsammelsurium. Wen könnten wir mit solchen Sachen beglücken – es fällt uns niemand ein!!

Schon viele Kilometer vor Bariloche reiht sich ein Ferienhaus an das andere, zugegeben in einer traumhaftschönen Landschaft, Berge, Gletscher, Seen und Wasserfälle. Der See hat einen indianischen Namen, doch von diesen Vorfahren sieht man nur noch wenige. Eine Rundfahrt um den See Nahuel Huapi lohnt sich, denn nach jeder Kurve entfaltet sich ein neues grandioses Panorama. In der Nähe der Colonia Suiza schlagen wir unser Lager auf. Tags drauf starten wir zur Wanderung zu einem Wasserfall. Wer hier an die gepflegten Schweizer Wanderwege denkt, muss erst einmal umdenken. Schon den Einstieg zu finden bereitet Schwierigkeiten und dann geht es über umgestürzte Bäume, über Bäche, die auf Baumstämmen zu überqueren sind, und eingebrochenen Steilstücken weiter. Wir sind tapfer und erreichen den Wasserfall. Nach 7 Stunden sind wir erschöpft zurück und freuen uns auf ein tolles Essen. Doch das uns angebotene Käsefondue in der auf schweizrisch aufgemachten Kneipe schlagen wir dann doch zu Gunsten von Geräuchertem aus.

Hier in Argentinien an der Ostseite der Anden reiht sich ein Nationalpark an den anderen, wobei dabei weniger an Natur als an Freizeit gedacht wird. Wir fahren also wieder einmal in einen Park, zu Füßen des Tronador (3478m). Es ist toll so unter einem Gletscherabbruch zu stehen und es immer wieder knacken und krachen zu hören. Auf einem Campingplatz mit super Gletscherblick verbringen wir die nächsten 4 Tage. Auch hier wird wieder gewandert,  über Stock und Stein, und zum ersten Mal wagen wir einen Halbtagesausritt. Die armen Pferde müssen uns steile, enge Bergpfade hoch tragen, mit uns einen Fluss durchqueren und sind froh als wir beim Gletscher angekommen endlich mal absteigen. Leider haben wir nicht das Glück, dass gerade als wir hier sind vom Gletscher ein Stück abbricht. Als wir abends vom Pferd steigen tut uns Beiden das Hinterteil weh. Wir könnten hier noch lange bleiben, doch leider gehen unsere Vorräte zur Neige.

Donnerstag, 26.11.

Die gleiche Strecke fahren wir nun wieder zurück und verbringen noch einmal 2 ruhige Tage am Lago Futalaufquen (150km südlich). Unsere nächste Station werden die versteinerten Wälder bei Sarmiento (im Landesinnern ca. auf Höhe des 46. Breitengrades) sein.