Bericht 9

 

Sonntag, 24.10.

Auf dem Weg Richtung Montevideo sehen wir unseren Eindruck bestätigt. Uruguay hat noch viele Oldtimer zu bieten. Neben der Strasse ein Händler neben dem anderen. Die Autos sind offen und parat für einen Fototermin. An der Küste entlang reiht sich ein Ferienort an den nächsten. Die zum Teil sehr schönen Ferienhäuschen sind größtenteils verschlossen und leer – out of season!

Montag, 25.10.

Montevideo – nachdem wir Buenos Aires kennen gelernt haben, erscheint uns Montevideo ärmlich und ziemlich baufällig. Morgen werden wir mit dem Busquebus, einem schnellen Catamaran den Rio de la Plata überqueren. Im Duty-free-shop belohnen wir uns mit einem guten Champagner, den wir auf den 1. Teil unserer Reise in B.A. köpfen wollen. Ein Zimmer hier zu bekommen ist gar nicht so einfach. Eine Woche verbringen wir in dieser, uns mittlerweile lieb gewordenen Stadt. Ein Erlebnis reiht sich an das andere. Teatro Colon, Fregatte Sarmiento, Japanischer Garten, San Telmo- Antiquitätenflohmarkt, Friedhof Recoletta, Viejo Palermo sind unsere Highlights. Mit unserer Schiffsbekanntschaft Elvira gehen wir supergut essen ( China Town) und genießen ihre private Stadtführung. Ganz schön geschafft verabschieden wir uns am Montag, 1.11. Aus der Stadt raus zu finden war gar nicht so einfach.

Dienstag, 2.11.

Ungeplant geraten wir an das Museum von Juan Manuel Fangio. Wer weiß, wer das war? Ein regionales Fernsehteam möchte unseren Besuch filmen. Weil wir die Frage nicht so ganz verstanden haben antworten wir Si,si... Das Interview, bei dem ich hochkonzentriert alle Spanischkenntnisse zusammengekratzt habe würde ich gerne sehen. Vorbei an vulkanischen Bergen, den ältesten der Welt, die für uns eher Hügel sind geht die Fahrt weiter durch unendliches, weites, plattes Land.

Mittwoch, 3.11.

Reisetag durch endlos scheinende Ebenen mit Viehherden oder Getreidefelder. Bei  Pedro Luro überqueren wir den Rio Colorado und sind in Patagonien. Gleich danach werden wir kontrolliert. Es ist verboten frisches Obst oder Gemüse einzuführen. Hoffentlich findet er die Orangen für den Campari nicht. Er nimmt uns den Kühlschrank als Heizung ab und ist mit 1 Banane, die ich ihm freiwillig zeige zufrieden. Bei Balnearo El Condor übernachten wir, beschützt von einem hohen Felsen direkt am Strand.

Donnerstag, 4.11.

Schon sehr früh werden wir durch ein Geschrei und Gezeter geweckt. Was ist denn jetzt los? Als wir aus dem Auto steigen sehen wir, dass der Felsen die Brutstätte einer riesigen Papageienkolonie ist. Fast hätte dann unser Auto es nicht mehr aus dem Sand geschafft. Bis Loberia, der Seelöwenkolonie sind es nur 6 km Sandpiste. Von den Klippen aus sehen wir auf einige Hundert Seelöwen runter. Ist es möglich sich diesen Tieren vom Strand aus zu nähern? Wir versuchen es und schaffen es bis auf 10 Meter. Die Größe und Fülle dieser Tiere beeindruckt uns und wir bleiben versteckt hinter den Felsen. Ein kurzer Zwischenstopp in Las Grutas, wo der Campingplatzbesitzer uns einen langen Vortrag über das Mikroklima und die wunderbare Fauna seiner Bucht hält. Natürlich würdigen wir das mit einem Besuch. Dann geht es nur noch geradeaus bis zur Halbinsel Valdes.

 

 

 

Samstag, 6.11.

In unserer Bucht scheint die Sonne und wir genießen mal wieder in T-Shirt und kurzen Hosen die wunderbare Aussicht auf das Meer und die immer wieder vorbeiziehenden Wale.

Sonntag, 7.11.

Auf zur Rundfahrt über die Halbinsel. Bei Caletta Valdes liegen viele Seeelefanten und Seelöwen faul am Strand. Plötzlich tauchen Orkas auf, die geradewegs in die Bucht reinschwimmen. Leider haben wir nicht das Vergnügen sie bei der geglückten Seelöwenjagd zu beobachten. Auf dem Weg nach Norden kommen wir an einer Pinguinkolonie vorbei. Die putzigen Tierchen, die brütend in Erdhöhlen sitzen sind gar nicht scheu. Bei einer Sandbank stoßen  wir auf einen dösenden Seelöwen, der sich durch unsere Anwesenheit nicht aus der Ruhe bringen lässt. Zum Abschluss unserer Rundfahrt beobachten wir das Liebesspiel zweier Seeelefanten. Im Landesinneren kreuzen immer wieder Guanakos unseren Weg. Den Abend beschließen wir mit Rotwein und zwei netten Reisenden aus Krefeld in unserer Butze.

Montag, 8. November

Plötzlich hören wir mitten in der Nacht Prust- und Klatschgeräusche. Doch auch mit

Taschenlampe ist die Ursache nicht auszumachen. Erst bei Helligkeit entdecken wir ca. 10 Walpaare in unserer Bucht. Aus nächster Nähe (ca. 10 m) können wir den ganzen Tag diese Riesensäuger beobachten.