20. Bericht ab 17.05.

 

Mutig entscheiden wir uns fürs Weiterfahren. Paraguay begrüßt uns mit ärmlichen Hütten und viel Weideflächen. Hier gibt es nicht einmal Ortsschilder, so dass wir immer fragen müssen, wie der Ort heißt , wo wir gerade sind. Über viele Kilometer immer das gleiche Bild – kleine Ortschaften, Weiden........ etwas langweilig! Schneller als wir es wollten sind wir in Asuncion. Die Hauptstadt Paraguays, eine Ansammlung komischer Geschäfte mit altmodischen Dingen, die keiner will, daneben Parfümerien taxfree ( alles Schmuggelware!) !! Und wenige alte, erhaltene Gebäude. Gegenüber des hochmodernen Regierungsgebäudes beginnen die Slums. Alle Städte, die wir auf unserer Reise besuchten gefielen uns besser!! Deshalb wird unser Besuch in Paraguay sehr kurz.

Kurz vor der argentinischen Grenze kommen wir in eine Polizeikontrolle. Der Polizist will alles sehen – Versicherung, Führerschein, KFZ-Schein und natürlich den Pass. Er sucht und sucht, bis er endlich einen Grund zur Beanstandung findet – kein Einreisestempel! Nach längeren Verhandlungen gibt er sich mit 20 US Dollar zufrieden und verspricht hiermit sei alles erledigt. Doch nur 3 km weiter werden wir schon wieder angehalten und es geht von vorne los. Dieser Bulle scheint es sehr genau zu nehmen und nimmt unsere Daten auf. Er schreibt und schreibt, erklärt uns unser Verbrechen – illegal in Paraguay! - und rechnet uns vor wie viel das kostet. Unsere Geduld ist leider nicht ausdauernd genug, um das Ganze ohne Bestechung durchzustehen. Dann sind wir endlich am Zoll. Hier gibt es den Stempel – dachten wir! Doch gratis läuft hier gar nichts. Wir geben unsere restlichen Bolivianos die wir vermutlich eh bei keiner Bank los werden.

Im Dunkeln kommen wir dann ziemlich geschafft im Nationalpark Pilcomayo, Argentinien an. Wir dachten, wir könnten hier noch einmal schön wandern, aber leider stehen die Wege unter Wasser und wir können nur auf Stegen bis zum See gehen. Auch die Temperaturen lassen selbst die Affen und Krokos frösteln.

Auch im Mündungsgebiet des Paraguay in den Parana ist es nicht wärmer und wir verlassen die schöne „Isla Cerrito“ nach kurzem Zwischenstopp.

Was machen wir mit unserer verbleibenden Zeit? In Uruguay bei den Thermen von Arapey lässt es sich gut aushalten, denn das Wasser hat hier 36 Grad. Für insgesamt 7 Tage starten wir(?) ein Schwimmsportprogramm (na ja, meine Runden waren nicht so arg ausdauernd wie Vivians!).

Mit Zwischenstopps in Zarate und Tigre am Parana kommen wir am 5. Juni in Buenos Aires an. Von Camping haben wir ein bisschen die Nase voll, deshalb gönnen wir uns für die letzten Tage ein Hotel. Was macht man in einer großen Stadt ? Einkaufen natürlich, hier gibt es ja auch so viele tolle Sachen. Das Auto geht in die Knie und der Geldbeutel hofft, dass das Schiff bald ablegt.

Mit Caro und Martin sind es noch schöne Tage in BA. Mitten in der Stadt fand irgend ein Fest statt, bei welchem sogar Gauchos ihre Reiterwettkämpfe auf der Straße ( mit einer dicken Sägemehlschicht überdeckt ) ausfochten. Sushi schmeckt uns so gut, dass wir gleich zwei Mal dort essen gehen. Nach einiger Aufregung um die Mitnahme von Martins Toyota sind wir endlich auf der Grande Amburgo und legen ab. Taschau Argentina – tschau Latino America – Wir kommen bestimmt einmal wieder !!!!!!!!!!!!

Über Rio, Dakar, Emden und Tillburry geht es zurück nach Hamburg. Leider war die Reisegesellschaft und die Mannschaft (Koch Rico war auch nicht mehr auf diesem Schiff) nicht so lustig und unterhaltsam wie auf der Hinfahrt. Aber in Hamburg wurden wir schon am Hafen von Caro und Martin begrüßt, die ihren Toyo wieder in Empfang nahmen und beim Zoll (der uns noch recht kräftig zur Kasse gebeten hat – zuviel Vino und andere Alkoholika!) kam uns auch schon Heino entgegen. Wir haben noch einen schönen Abend mit Heino und Chilli verbracht und sind dann über Fritz in Frankfurt, meine Eltern in Kuppenheim und Kati und Tobi in Freiburg nach Albbruck gerauscht. Glücklich und zufrieden die elf Monate und neun Tage (und ca. 35 000 km) heil und gesund überstanden zu haben. Steffi hat uns empfangen und war über glücklich, dass wir endlich wieder zurück sind.

Lange werden wir noch von diesen tollen Eindrücken zehren und an die vielen schönen Momente und Erlebnisse denken.

 Vivian

Jeder Tag dieser Reise war auf seine Weise ein schöner Tag. Ich habe mich auch auf unser Zuhause und die Schule gefreut. Aber nach 2 Monaten wäre ich gerne wieder weiter gefahren.

Doch die nächste große Reise findet leider erst im Jahre 2011 / 12 statt.

Peter

Ankunft Albbruck 09.07.2005 um 19.00 Uhr. Sechs Reifen, eine Steckachse, 6 Tank-halterungen und ein paar Kleinigkeiten mussten ersetzt werden. Der Durchschnittsverbrauch lag bei ca. 13,5 Liter Diesel. Unser Bremach hat sich bewährt und wir haben auf der ganzen Reise kein Fahrzeug gesehen mit welchem wir gerne getauscht hätten.