Bericht 15

 

12.02.   Von den chilenische Fischerdörfern über Santiago nach Mendoza

Unsere Fahrt führt uns an kleinen Fischerdörfern vorbei, wo wir immer wieder die Vielfalt der Muscheln, Krebse und Fische auf den Märkten bestaunen. Natürlich probieren wir fast die ganze Palette aus – außer den Sachen die zu ------ aussehen!

Die Fischer fahren hier mit recht kleinen Booten raus. Bei der Rückkehr voll beladen mit dem neuen  Fang rasen sie mit voller Geschwindigkeit auf den Strand, im letzten Moment wird der Motor hochgeklappt. Am Strand stehen schon die Ochsen im Joch bereit, die das ganze Boot scheinbar mühelos den Strand hochziehen.

Abwechslung von der Küste finden wir in Palmilla (kleiner Ort) bei einem Rodeo. Es ist immer wieder faszinierend anzuschauen, wie die Gauchos mit ihren Pferden umgehen können.

Durch Weingebiete und riesige Pinienplantagen ziehen wir nach Valparaiso. Dort fahren wir mit den vielen alten Aufzügen auf und ab. Der alte Stadtteil liegt auf einem  50 Meter hohem Absatz über dem neuen Teil am Meer. Immer wieder erhaschen wir einen tollen fotogenen Blick. Die Lage Valparaisos ist traumhaft schön, nicht ohne Grund wurde  diese Stadt zum Weltkulturerbe erklärt – oh je das kostet viel Geld den alten Stadtkern vor dem Verfall zu retten!

Auf einer richtigen Autobahn fahren wir dann nach Santiago, wo wir uns mal wieder ein Hotel gönnen – trotz Fußgängerzone recht laut. Den ganzen Tag latschen wir von einem alten Gebäude zum anderen, doch erst der Mercado Central und dann der unendlich scheinende Mercado Vega können uns so richtig begeistern. Abends geht man in Santiago ins Barrio Bellavista, wir natürlich auch! Die Entscheidung für ein Restaurant fällt hier sehr schwer, fast jedes hat einen besonderen Charme. Nachdem wir am nächsten Tag auch noch das Haus von Pablo Neruda besichtigt haben und leider per e-mail erfahren haben, dass Senora Wolpert (unsere Spanischlehrerin in Waldshut) zur Zeit an der Küste weilt, entscheiden wir uns für das Weiterfahren. Über den Beremejo Pass (3800m) in Blickkontakt mit dem Aconcagua überqueren wir die Anden. Ganz oben auf der Passhöhe kraxeln wir noch höher (über 4000m), um uns auszutesten oder einen noch tolleren Blick zu ergattern – wer weiß? Die Luft ist hier schon ganz schön dünn und wir kommen schnell aus der Puste.

20.02. Mendoza die Weinhauptstadt Argentiniens macht sich bereit für das alljährliche Weinfest. Viele Buden und Stände sind schon bewirtet und wir fühlen uns fast wie zu Hause beim Dorffest. Außerdem scheint hier mal wieder ohne Verabredung ein Travellertreffen stattzufinden. Einige Bekannte von Ushuaia und vor allem Udo und Birgit treffen wir hier wieder. Was macht man abends in Argentinien – ein Assado na klar, das Feuer brennt schon, als ein heftiges Gewitter ranzieht, wir müssen das Grillen auf morgen verschieben. Es regnet in Strömen, nach kurzer Zeit haben wir das Gefühl in einem Bach zu stehen (nee, wir stehen in einem Bach! Meine Flipflops hatte ich draußen stehen gelassen, die hat es weggeschwemmt. Waren nicht mehr zu finden!) . Gott sei Dank hört es auf zu regnen bevor wir mit dem Bremach wegschwimmen. Aber am nächsten Tag verdrücken wir zu acht 3 Kilo Rinderfilet, fast argentinische Verhältnisse! Nach einem Besuch bei der Weinkellerei Weinert mit Degustacion versteht sich, haben wir genug von Gesellschaft und fahren zum Nationalpark Talampaya.

25.02. Mit einem Guide (leider darf man nicht mit dem eigenen Auto fahren aber dafür war die Giude sehr schön!) und Chauffeur werden wir Beiden alleine 3 Stunden durch den Park chauffiert. Wir kommen aus dem Staunen über die bizarren Sandsteinformationen nicht mehr raus. Mittlerweile können wir uns auch schon recht gut auf spanisch unterhalten.

Wir sind jetzt im Gebiet der riesigen Kandelaberkakteen, die in Blüte stehen angekommen. Als wir an einem schönen Gebirgsbach ein Plätzchen für die Nacht gefunden, frisch gebadet ein gutes Fläschchen öffnen können wir nur sagen :“Geht es uns nicht gut!!!!“

27.02. Wir kürzen die Ruta 40 über die 3 von Finogasta nach Londres ab. Heute haben wir die „Cuesta de Zapata“ vor uns. Was heißt eigentlich Cuesta? – Anhöhe, Erhebung- aha!! Zum ersten Mal bin ich in schwierigem Gelände am Steuer. Der Mopedfahrer, den wir unterwegs anhalten meinte, mit diesem Auto könnten wir hier nicht fahren (der sei zu breit meinte er aber er ist ja nur minimal breiter als ein normaler Toyo!P.) – „denen zeigen wir was der Bremach kann,“ meint Peter, „schließlich ist der Weg auf unserer Karte eingezeichnet!“ (habe ich das wirklich gesagt???) Bei einer heftigen Flussbettdurchquerung sind meine Off-road -Fahrkenntnisse am Ende. Peter schafft es ( hat sie aber prima gemacht und die Erfahrung kommt noch) und weiter geht es. Mir bleibt ehrlich gesagt manchmal das Herz stehen (zum Glück saß sie auf der Bergseite). Auf Passhöhe 1900 m übernachten wir. Auf der ganzen Fahrt ist uns kein Fahrzeug begegnet (und nicht eine Reifenspur, abends kommen drei Reiter vorbei und schauen recht komisch zu uns herauf), was das wohl bedeutet? Am nächsten Morgen sieht der Himmel nach Regen aus, jetzt aber weg- bei Regen ist diese Strecke nicht zu bewältigen, denn alles ist hier loses Sandgestein(und massenhaft Auswaschungen, mit metertiefen Löchern von starken Regengüssen). Oft müssen wir aussteigen, Steine wegräumen, Hang abgraben und Passagen suchen. Plötzlich rutscht das Hinterteil weg (da habe ich am Hang nicht genug weggegraben und das  Hinterteil ist ab gerutscht) und wir stecken in einem tiefen Loch (Tank und Achse sitzen auf der Kante vom Loch). Über eine Stunde schuftet Peter, bis er klatschnass- es regnet bereits- endlich das Auto frei hat. Als wir die Ruta 40 und Teer erreichen sind wir heilfroh, doch bald merken wir, dass der Hinterradantrieb nicht mehr funktioniert. In einer Werkstatt in San Miguel de Tucuman stellen wir fest, dass die Steckachse durchgebrochen ist ( hatte Bedenken ob das Differential auch was abbekommen hat  - zum Glück war das nicht der Fall !). Das Ersatzteil muss aus Österreich hierher geschickt werden, was nun? Nach etlichen e-mails und Telefonaten ist klar, dass der Bremach – Händler Christ uns das Ersatzteil aus Österreich mit DHL schicken wird und wir ohne Hinterradantrieb eingeschränkt fahren können. Nachdem die ganze Achse (nee, auch die rechte Steckachse haben wir raus gezogen sonst wird das Diff. zu heiß. Das wurde es schon, deshalb ist auch die Halogenlampe fuer die Differentialbeleuchtung kaputt gegangen! Aber die werde ich nicht ersetzen denn hier fahren fast alle ohne die rum!!! Hi,hi) entfernt wurde fahren wir Richtung Salta. Wir sind beide ganz schön KO. Deshalb erholen wir uns 3 Tage in einem super tollen aber sehr günstigen Hotel an einem Stausee. Salta hat uns sehr gut gefallen aber wir müssen erst zurück nach Tucuman und die Steckachse einbauen. Es dauert dann doch noch 3 Tage weil das Paket in Buenes Aires beim Zoll hing den wir erst bezahlen mussten bevor es weiter transportiert wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Auf der Karte entdecken wir einen Stausee, vielleicht ist das etwas für uns zum Ausruhen? So führt uns der Weg zum „Hotel del Dique“, wo wir ganz gemütlich am Pool liegend einige Tage verbringen.(Echt, so richtig Urlaub mit allem: TV, Minibar, Pool mit Bar, gutem Essen, guter Wein, ein sauberes Bad und freundlicher Service – herrlich sage ich euch! Vielleicht kann ich Vivian überreden Morgen auch noch zu bleiben!?)

Inzwischen ist Dienstag der 15.03 und wir warten in Tucuman immer noch auf unser Teil. Letzte Woche waren wir in Salta das uns gut gefallen hat. Dort haben wir auch alte Reisebekannte von Weihnachten in Ushuaia wiedergetroffen. Das Wochenende haben wir an einem schönen Stausee 30 km vor Tucuman verbracht und nun sind wir wieder mal ins Hotel weil der Camping hier im Park so dürftig ist, um die Sanitären Einrichtungen mal vornehm zu umschreiben. Jetzt schau ich mal im Internet ob unser Teil endlich von B.A. weiter geschickt wurde und hier in Tucuman gelandet ist. Auf der Internetseite auf der man den Weg des Teils verfolgen kann stand immer nur „ Buenos Aires    Verfügbar bei Zahlung durch Empfänger „ aber was zu zahlen ist und wofür und wohin war nicht heraus zu bekommen. Erst nach schwierigen Telefonaten. Konnten wir dann den Zoll zahlen. Die 70 % versuchen wir uns in B.A. wieder zu holen.

15.03.  17.00 Uhr -  Hurra, die Steckachse da und montiert!!!! Morgen geht’s weiter!